Um die Schwerpunktthemen der Möbelbranche herauszuarbeiten, hat der Arbeitskreis BVDM jetzt in der Aula der Fachschule des Möbelhandels (MöFa) in Köln getagt - erstmals wieder in Präsenz. Auf der Agenda standen „Das neue Kaufrecht“, „Das nationale/europäische Lieferkettengesetz“, die europäische Konsultation „Recht auf Reparatur“ sowie das Thema „Kreislaufwirtschaft“.
Nach der Vorstellung und Verabschiedung der Geschäftsordnung stellte Dr. Verena Mertens von der Kanzlei Knoch-Lucke & Dr. Mertens das aktuelle Kaufrecht/Reklamationen beim Möbelkauf sowie deren Auswirkungen auf Handel und Industrie vor. Dabei wurden zahlreiche Fragestellungen intensiv diskutiert und erörtert. Ergänzend hierzu erläuterte Dirk Scharmer, Referent des BVDM, die „Kölner Tabelle der Sachverständigen des BVDM“, deren Zweck die Darstellung von Richtwerten für die Dauer der Sachmängelbeseitigung für unterschiedliche Warengruppen ist. Die Tabelle soll genau dort greifen, wo die Gesetzgebung unkonkret ist.
Als zweiten Schwerpunkt wurden die Unterschiede zwischen dem nationalen Lieferkettengesetz und den Europäischen Richtlinienvorschlägen herausgearbeitet. Themen wie Anwendungsbereiche, zivilrechtliche Haftung und das Grundverständnis der verschiedenen Ansätze standen hier im Fokus. Dr. Bernd Buecker von GS1 Germany und Nathan Doersch von fTrace gaben unmittelbar einen Einblick in die praktische Umsetzung des Lieferkettengesetzes. Direkt im Anschluss entstand eine rege Diskussion unter den Teilnehmern, mit dem Entschluss, gemeinsam an der Entwicklung einer Branchenlösung mitzuwirken.
Mit Blick auf die EU-Konsultation „Recht auf Reparatur“ wurde über ausgewählte Vorhaben der EU-Kommission und die sich daraus ergebenden Kritikpunkte aus Sicht des Handelsverbands Möbel und Küchen berichtet. Sämtliche Informationen und Kritikpunkte werden auf Wunsch der Teilnehmer in einer separaten virtuellen Konferenz diskutiert und vertieft.
Über das Thema „Kreislaufwirtschaft“ referierte der Sachverständige Andreas Meyer. Er stellte die Begrifflichkeiten und den von der EU verfolgten Ansatz zur Realisierung von nachhaltigen Produkten vor, ebenso wie den Sachstand der Möbel-Normung in diesem Bereich. Die Teilnehmer beschlossen anschließend, eine Branchenlösung für das Recycling von Holzwerkstoffen zu entwickeln.
Markus Meyer, Präsident des Handelsverbands Möbel und Küchen (BVDM), resümiert: „Ich bin mehr als beeindruckt über den Tatendrang und die Effizienz dieses Arbeitskreises. Dass sich alleine an diesem Tag drei Taskforces zu den für unsere Branche so wichtigen Themen gebildet haben, zeigt einmal mehr, wie wichtig das Zusammenspiel aller Akteure in dieser spannenden und abwechslungsreichen Branche ist. Nur auf diesem Wege können Lösungen gefunden werden. Ich freue mich sehr auf die kommenden Sitzungen des Arbeitskreises BVDM und der Taskforces.“
Der nächste Arbeitskreis BVDM findet in Berlin im Herbst statt, um dort Bundestagsabgeordneten und Ministeriumsvertretern die Lösungsansätze und Ergebnisse zu präsentieren.