Kooperationsnetzwerk Möbelindustrie

Buchungsportale sorgen für Verknappung der Neumöbellogistik

Bei der Steuerung der Warenannahme kommen im Möbelhandel zunehmend Online-Buchungsportale zum Einsatz, auf denen Möbelhersteller bzw. deren Speditionen Entladezeiten für die Anlieferung von Möbeln reservieren müssen. „Diese Portale führen aus unserer Sicht zu einer ineffizienteren Tourensteuerung und damit zu einer weiteren Verknappung der Logistikkapazitäten“, kritisiert Andreas Ruf, Geschäftsführer des Kooperationsnetzwerks Möbelindustrie e. V.

Am effizientesten lasse sich eine Tour planen, indem die jeweils nächstgelegenen Warenempfänger hintereinander gereiht werden, so Ruf. Eine Tourenerstellung anhand der noch zur Verfügung stehenden und starren Entladefenster mache eine solche optimale Planung unmöglich. „Die Folgen wären eine weitere, nicht vertretbare Verknappung der engen Kapazitäten, längere Lieferzeiten, längere Touren und damit höhere Kosten und – nicht zu vergessen – eine höhere CO2-Belastung.“ Zudem stelle es angesichts des hohen und unkalkulierbaren Verkehrsaufkommens eine große Herausforderung dar, die gebuchten Entladefenster einzuhalten. „Jede Verzögerung entlang der Auslieferung lässt das System in sich zusammenfallen“, so Ruf.

Die zunehmenden Engpässe in der Möbellogistik aufgrund des Fahrermangels und der limitierten Lenkzeiten bereiten der Möbelbranche seit geraumer Zeit Sorgen. „Im Interesse aller Branchenteilnehmer sollten die vorhandenen Kapazitäten so effizient wie möglich eingesetzt werden“, sagt Ruf. Die Logistik, eine typische Schnittstellendienstleistung, sei auf das Zusammenspiel von Sender, Empfänger und Logistikpartner angewiesen. Zur Optimierung müsse grundsätzlich der gesamte Prozess betrachtet werden. An dieser Stelle sitze der Schlüssel für eine effiziente, verlässliche und zukunftsfähige Anlieferung.

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