Die steigenden Energiekosten führen zu zunehmenden Sorgen in der deutschen Bevölkerung. Laut einer jüngst von YouGov im Auftrag der Branchenorganisation Gfu Consumer & Home Electronics GmbH durchgeführten Studie befürchten zwei Drittel (68 Prozent) der Haushalte, dass die steigenden Energiekosten zu deutlich spürbaren Einschnitten in anderen Bereichen ihrer Lebensführung führen werden. Besonders betroffen fühlen sich die Haushalte mit monatlichem Einkommen unter 2.500 Euro. Dort sind vier von fünf besorgt. Bei Nettoeinkommen über 5.000 Euro gibt es bei jedem zweiten Befragten größere Bedenken.
Insgesamt geben 71 Prozent der Befragten an, dass die gestiegenen Kosten zukünftig zu Energieeinsparungen bei Ihnen führen würden. Grund dafür sind neben den hohen Kosten für 74 Prozent die Energie-Einsparung für Ressourcen- und Umweltschonung. Dafür seien sie auch bereit, auf Komfort zu verzichten. 58 Prozent geben an, dass sie die Temperatur in ihren Wohnräumen bereits reduziert hätten, weitere zehn Prozent planen eine solche Maßnahme. Den Verbrauch von warmem Wasser – zum Beispiel durch kürzeres oder selteneres Duschen – hat nach eigenen Angaben bereits jeder Zweite (52 Prozent) reduziert. Bei 13 Prozent steht diese Maßnahme für die Zukunft an.
Darüber hinaus lassen 43 Prozent bereits häufiger das Auto stehen. Bei 13 Prozent steht eine solche Veränderung im Mobilitätsverhalten auf der zukünftigen Tagesordnung. Der radikale Schritt, die komplette Abschaffung des Autos, ist bei zwölf Prozent bereits erfolgt, weitere sechs Prozent planen eine solche Maßnahme. Aber: 70 Prozent sagen auch, dass die Abschaffung des Autos für sie schlicht nicht möglich oder umsetzbar sei.
Für weitere Einsparungen haben 75 Prozent ihre Lampen und Leuchten auf energieeffizientere Modelle umgestellt. Weitere zehn Prozent planen solche Schritte. Die verstärkte Nutzung von Eco-Programmen bei Waschmaschinen und Geschirrspülern haben 57 Prozent umgesetzt, weitere elf Prozent wollen das zukünftig tun. Nasse Wäsche wird bei 54 Prozent häufiger an der Luft und seltener im Wäschetrockner getrocknet, elf Prozent planen diese Maßnahme. Und auch der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten durch neue und damit effizientere Geräte steht auf dem Programm: 42 Prozent sagen, dass sie den Ersatz bereits vorgenommen haben. 19 Prozent planen ihn fest ein und weitere 20 Prozent sehen bei sich eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung.
Dagegen wird die Nutzung von intelligenten Technologien zur Reduzierung des Energieverbrauchs von vielen Befragten eher ausgeblendet. Nur 13 Prozent nutzen beispielsweise Sensoren, die die Heizung bei geöffneten Fenstern automatisch herunterregeln. Nur wenig mehr (16 Prozent) verwenden intelligente Heizkörperthermostate, die Raumwärme abhängig von der Anwesenheit zuhause steuern. Jeder zweite sagt dazu, dass eine Nutzung solcher Technik nicht möglich, passend oder umsetzbar sei.
Tatsächlich nicht umsetzbar sind für einen großen Teil der Befragten wohl die massiven energetischen Maßnahmen wie Fassaden- und Dachdämmung, Erneuerung der Heizungsanlage sowie die verstärkte Nutzung von Wärmepumpen, Solartechnik und Photovoltaik. Deutlich mehr als die Hälfte sieht hier keine Möglichkeiten, da sie nicht im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung wohnen und solche Maßnahmen daher kaum selbst umsetzen können.