CECED

Viele Gerätehersteller schummeln beim Energielabel

Auch wenn aktuell das Relaunch der EU-Labels für Hausgeräte läuft, bleibt die sachgerechte Klassifizierung der Energieeffizienz weiterhin ein Problem. Da die Angaben auf dem Label in der Eigenverantwortung der Hersteller liegt, hat der europäische Verband CECED schon 2009 das Projekt "ATLETE" initiiert, das die Marktüberwachung auf freiwilliger Basis durchsetzt. Am Dienstag wurden in Brüssel die jüngsten Ergebnisse einer Testreihe vorgestellt, bei der von vier Prüflaboren 80 Kühl- und Gefriergeräte bzw. Kombis von 48 verschiedenen Marken unter die Lupe genommen wurden. Zugrunde lagen die fünf Kriterien Kühl- und Gefriervolumen, die Kühltemperatur, die Temperaturanstiegszeit, das Gefriervermögen und vor allem der Energieverbrauch und die Energieeffizienzklasse.

Ergebnis: 13 Prozent der Geräte waren mit Ihrem Label um eine Klasse zu hoch eingestuft, rund drei Prozent lagen real sogar zwei bis drei Klassen über den Angaben. Nur 84 Prozent der geprüften Geräte waren richtig deklariert. Bei 13 Geräten sind die Messungen noch nicht abgeschlossen.

Auch von der BSH wird das Projekt aktiv unterstützt, wobei die vier getesteten Modelle aus dem eigenen Konzern als durchweg korrekt deklariert galten. Für Konzernchef Dr. Kurt-Ludwig Gutberlet gilt: "Eine Fortführung von ATLETE würden wir gerade auch im Hinblick auf die neu eingeführten Spitzenklassen A+ bis A+++ sehr begrüßen. Denn nur wenn die Konsumenten dem Label vertrauen und sich beim Kauf entsprechend für das energieeffizienteste Gerät entscheiden, können wir als Branche zur Senkung des europäischen Energiever­brauchs effektiv beitragen."

Auch ZVEI-Geschäftsführer Werner Scholz betont: "Die Ergebnisse sind sicher nicht allgemeingültig, dafür sind die Stichproben von der Zahl her zu gering. Aber die Abweichungen sind eindeutig zu hoch und zeigen, dass es Verbesserungspotenzial gibt."

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